VE 301 W - Meine Radioseite

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VE 301 W


Der VE301 ist der erste Volksempfänger. Diesen gab es in verschiedenen Ausführungen. Das Gehäuse gab es in der Typischen Bakelitausführung oder in einem Gehäuse aus Holz. Das Innenleben blieb dabei gleich. Gebaut wurde es ab 1933- 1938. Damit der Rundfunkempfang in allen Ortsverhältnissen empfangen werden konnte, gab es dieses Modell als Gleichstromausführung VE301G, als Allstromausführung VE301GW/ VE301GWn, als Wechselstromausführung VE301W/ VE301Wn, oder für Batteriebetrieb VE301B/ VE301B2 und kostete zwischen 65R bis 76RM.  Die Namensgebung des Empfängers, VE301 geht. auf die Ernennung Adolf Hitlers, der erst im Jahr zuvor deutscher Staatsbürger geworden war, zum Reichskanzler durch Paul v. Hindenburg. Dies geschah am 30.1.1933.

So ein Gerät habe ich mir für mich selbst restauriert. Beim Kauf legte ich großen Wert darauf, ein Radio mit dem Originallautsprecherstoff zu bekommen. Lautsprecherstoffe wurden damals extra für die Radioindustrie angefertigt und sind heute nicht mehr zu bekommen. Man kann heute nur noch ähnliche Stoffe verwenden, wobei man damit rechnen muss, in der ganzen Welt danach zu suchen. Für den DKE und den VE301dyn, habe ich einen Ersatzstoff gefunden. Dieser sieht dem Original sehr ähnlich, aber die Suche endete in Frankreich. Das ist zwar weit weg, aber die Suche hat sich gelohnt. Für den VE301GW/ GWn/ W und Wn, gibt es leider keinen Ersatzstoff. Er hat eine typische Musterung und kann nur gegen einen ähnlichen Stoff ersetzt werden. Das Original wird aber nicht einmal annähernd ereicht.


Hier habe ich ein paar Bilder meines VE301W.


Wie man sieht, ist der Kondensatorblock defekt und aufgequollen. Damit ich an das Innere heran kam, habe ich die Metallnasen nach oben gebogen. Die einzelnen Wickelkondensatoren sind in Wachs eingegossen. Den ganzen Kondensatorblock, habe ich im Minibackofen etwa 15 min erwärmt. Danach konnte ich das gesamte Innenleben herausziehen. Die leere Kondensatorhülle habe ich wieder ausgebeult. An die Kontaktleiste habe ich neue Kondensatoren angelötet und den Kondensatorblock wieder zusammengebaut.

Nachdem ich den Kondensatorblock wieder an seinem alten Platz eingebaut habe, funktionierte das Chassis wieder einwandfrei. Das Chassis habe ich noch gründlich gereinigt, bis der alte Glanz wieder erstrahlte.
Jetzt musste ich die verbogene Skalenscheibe wieder glätten. Dazu erwärmte ich diese Scheibe mit einem leistungsstarken Fön bis sie ganz weich war. Danach stellte ich eine passende Tasse verkehrt herum auf diese Scheibe und wartete bis diese wieder kalt war. Danach war die Scheibe wieder in ihrer ursprünglichen Form und konnte wieder eingebaut werden. Sollte mal eine Skalenscheibe geschrumpft sein und somit der Skalenantrieb rutschen, so braucht man nur den Drehkondensator mittels einer Schraubzwinge ein paar Millimeter in das Chassis hereinzudrücken.

Den Lautsprecher musste ich noch neu justieren, denn er kratzte und spielte ziemlich leise. Dieses Problem tritt bei den Freischwingerlautsprechern häufig auf und ist fast immer die Ursache für eine schlechte Wiedergabe!

Danach habe ich das Radio komplett zusammengebaut und noch die Röhren gesäubert.


Nach einer gründlichen Reinigung des Gehäuses und der Rückwand, sieht das Radio jetzt wieder fast wie neu aus. Nun steht es bei mir im Flur auf einem Extraplatz.

 
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